Als forensische Pflegesachverständige kann ich Vorfälle von mutmaßlichen Pflegefehlern in stationären und ambulanten Einrichtungen sowie im häuslichen Bereich analysieren. Ich kann pflegerische Prozesse, Strukturen und Ergebnisse bewerten, um objektiv zu beurteilen, ob pflegerische Standards eingehalten wurden und ein kausaler Zusammenhang zum entstandenen Schaden besteht. Neben meiner Expertise im Pflege- und Qualitätsmanagement und meiner Erfahrung in der Erstellung gerichtlicher Gutachten, bringe ich durch mein aktuelles Masterstudium in angewandter Psychologie tiefgreifende Kenntnisse im Bereich der Verhaltenspsychologie und psychosozialen Dynamiken mit. Dies ermöglicht es mir, nicht nur die pflegerischen Aspekte eines Falls zu untersuchen, sondern auch psychologische Faktoren wie Stressreaktionen, Kommunikationsprozesse oder Verhaltensweisen von Pflegekräften und Betroffenen differenziert zu analysieren. Dadurch kann ich Gerichte, Staatsanwaltschaften, Pflegeeinrichtungen und andere Institutionen umfassend bei der Aufklärung komplexer pflegerischer Fragestellungen unterstützen und kann zur Verbesserung der Pflegequalität sowie zur Klärung von Haftungsfragen beitragen.
Ein Pflegefehler bezeichnet eine fehlerhafte Handlung oder das Unterlassen einer notwendigen Maßnahme in der pflegerischen Versorgung von Patienten oder Pflegebedürftigen, die zu gesundheitlichen Schäden, Komplikationen oder sogar zum Tod führen kann. Pflegefehler entstehen häufig durch die Missachtung von Sorgfaltspflichten, unzureichende Fachkenntnisse oder organisatorische Mängel innerhalb der Pflegeeinrichtungen. Sie stellen eine ernsthafte Gefährdung für das Wohl der Patienten bzw. Pflegebedürftigen dar und können sowohl strafrechtliche als auch zivilrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Zu den häufigsten Pflegefehlern zählen beispielweise die falsche Verabreichung von Medikamenten, sei es durch Überdosierung, falsche Dosierung oder das Unterlassen notwendiger Medikamente.
Auch Fehler in der Wundversorgung, die zu Infektionen oder langsamer Heilung führen, sowie die unterlassene Mobilisation von Patienten oder Bewohnern, was Druckgeschwüre (Dekubitus) oder Thrombosen verursachen kann, sind verbreitet.
Ein weiterer kritischer Bereich betrifft Mangelernährung und unzureichende Flüssigkeitszufuhr.
Auch Stürze, die durch mangelnde Überwachung oder fehlende Sicherheitsmaßnahmen begünstigt werden, sind häufig und führen oft zu schweren Verletzungen wie Knochenbrüchen.
Neben diesen genannten Pflegefehlern müssen auch Formen von Gewalt in der Pflege beachtet werden. Körperliche Gewalt, wie unsachgemäße Fixierungen oder grobe Behandlung, sowie psychische Gewalt in Form von Drohungen oder Erniedrigungen, können großen Schaden anrichten. Auch sexuelle Übergriffe, die in seltenen Fällen vorkommen, sind schwerwiegende Verfehlungen, die rechtliche und ethische Konsequenzen haben.
Ein wichtiges Thema ist die Beurteilung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen, wo ich meine Expertise als "Verfahrenspflegerin Werdenfelser Weg" einbringe, um die Notwendigkeit und Angemessenheit von Fixierungen oder dem Einsatz von Psychopharmaka zu evaluieren.
Neben diesen mutmaßlichen Fehlern spielen auch Kommunikationsfehler eine Rolle, wenn wichtige Informationen nicht oder falsch weitergegeben werden, was besonders z.B. bei der Schichtübergabe fatale Folgen haben kann.
Pflegehilfsmittel wie Rollstühle oder Hebehilfen können falsch eingesetzt werden, was zu Verletzungen führt. Auch die fehlerhafte Wartung von medizinischen Geräten kann schwerwiegende Folgen haben.
Organisatorische Mängel, wie Personalmangel oder unzureichende Schulungen, erhöhen das Risiko für Pflegefehler. Pflichtverletzungen durch Unterlassung, etwa unzureichende Überwachung von Patienten oder unterlassene Schmerzbehandlung, können ebenfalls gravierende Folgen haben.
Mit meiner interdisziplinären Herangehensweise und fundierten Kenntnissen in der Pflege und Psychologie kann ich Institutionen dabei unterstützen, Pflegefehler präzise pflegefachlich zu bewerten. Dabei werde ich alle Sachverhalte objektiv nach den aktuellen pflegefachlichen und wissenschaftlichen Standards prüfen und bewerten und gleichzeitig Lösungen zur Verbesserung der Pflegequalität erarbeiten.
Mit meinem fundierten Wissen kann ich auch Pflegeeinrichtungen, die mit dem Vorwurf eines mutmaßlichen Pflegefehlers konfrontiert werden, unterstützen. In solchen Fällen übernehme ich dann eine pflegefachliche, unabhängige, wissenschaftlich fundierte Prüfung der Sachlage, um objektiv zu klären, ob ein Pflegefehler vorliegt. Dadurch kann ich helfen, Vorwürfe sachlich zu bewerten und Missverständnisse oder unklare Situationen aufzuarbeiten, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen und die Einrichtung gegebenenfalls zu entlasten.